Trainingslager (TL) der Lausbuben Nov. 2023.

Trainingslager (TL) der Lausbuben Nov. 2023

Schon lange schrieb sich die über die Jahre erfolgreiche Volleyballtruppe der Lausbuben - nunmehr als taufrische Sektion des Vereins SC Markranstädt e.V. - auf die Fahne

, mal wieder näher zusammenzurücken. Erklärtes Ziel war es, die aus der Form gekommenen Körper wieder zu stählen, zu schleifen und ihrer einstigen Bestform näher zu bringen.

Aber auch das Zwischenmenschliche und Kulinarische sollte dabei nicht zu kurz kommen, soviel sei schon mal an der Stelle verraten.
Gesagt, getan und Hand drauf, es war angerichtet! Und zwar das TL der Lausbuben im November 2023 im schienen Arzgebirg, Und zwar nicht irgendwo, sondern auf dem legendären Rabenberg. Dort wo schon so manch späterer Olympionike seine Feuertaufe erlebte.

Eine Herkulesaufgabe war damit zu bewältigen, eine Aufgabe an der viele mental und physisch zerbrochen wären. Nicht aber die ultimative Teamleitung, bestehend aus dem Sportlehrer und Pädagogen Gerit, der Multi-Sportskanone und Restaurantkritiker Johannes sowie dem selbsternannten digital Native „Pressefuzzi“ Marcus. Diese hatten für die Truppe ein Programm zusammengestrickt, was es in sich hatte. Egal wer mit an Bord dieses Himmelfahrtskommandos war - sprich vom Novizen Benni bis hin zur unzählig titeleinstreichenden slowakischen Geheimwaffe und Legende Sam - sollte gewarnt sein. Wer glaubte, zwischen den Trainingseinheiten abmatten, sich ausruhen oder sogar Computerspiele zocken zu können, der hatte sich sowas von geistig vergaloppiert.

Freitag, den 10.11.23 gegen 14 Uhr sollte es losgehen. Fast alle Lausbuben fanden sich rechtzeitig in Göhrenz beim Sportsfreund Johannes ein und ab ging die wilde Fahrt begleitet von guter Ärztemucke. Ach ja, da kamen bei dem ein oder anderen schon jugendliche Erinnerungen ins Gedächtnis zurück und auch diese verbunden mit jenem besagten Rabenberg. Auf halbem Weg wurde noch der gute Sam nahe Chemnitz eingesackt und die Truppe war komplett – ahuuuuuu! Los los los, bloß keine Zeit verlieren, denn die erste Trainingseinheit war schon für 16:30 Uhr angesetzt worden. Wer von den Lausbuben bisher dachte, Lastengurte an LKWs seien straff, der hatte die Rechnung ohne die Teamleitung gemacht und ahnte noch nicht, wie das offizielle Trainingsprogramm für dieses Wochenende gestrickt war, und zwar nämlich straffer!
Schnell war der Rabenberg erreicht - Taschen ausladen, Schlüssel für die Zimmer an der Rezeption mit einem herzlichen „Glück Auf“ abgreifen und ab in die Turnhalle. Übrigens Zimmerschlüssel können zwar, aber dürfen nicht von jedem in Empfang genommen werden. Das ist hier so Brauch auf dem Rabenberg. Diese schmerzliche Erfahrung musste unser André gleich beim Eintreffen machen. Dass Ganze geht wohl einher mit langjähriger Ausbildung und Qualifikation, so schien es. Nur Personen von hohem Grad und Stand können so eine „Schlüssel-Rolle“ einnehmen. Kurz um, es hätte jeden von uns treffen können. Aber zurück aufs Parkett und in die Sportklamotten rein.
Eine kurze Erwärmung zum Anschwitzen, gefolgt von Hallenhockey, Fußball und Football und ruckzuck war die erste Einheit vorbei. Der Wahnsinn! Einige Lausbuben begaben sich erleichtert und gleichzeitig erschöpft in die Horizontale und suchten die direkte Nähe zum Hallenboden. Die abgekämpften Gebeine und müden Knochen sollten sich bei einem anschließenden Saunagang wieder regenerieren. Hierbei entpuppten sich einige wahre „Hobbysaunameister“ unter den Lausbuben wie André, Gerit und Alex. Diese wollten den restlichen „Bankschwitzern“ während der Saunaaufgüsse mit ihren individuellen Aufguss-Choreos die obersten Hautschichten vom Buckel holen. Beizu hatte die Teamleitung auch für das ganze Wochenende einen minutiösen Ernährungsplan aufgestellt. U.a. sollten und mussten die verlorenen Elektrolyte durch isotonisch gerstenhaltige Getränke wieder zugeführt werden. Bei der Einhaltung dieser Vorgaben war die Teamleitung sehr stringent. Lediglich unser Außenangreifer Alex wies eine temporäre und sich selbst auferlegte „Unverträglichkeit“ auf und stieg um auf die „bleifreie“ Variante – Pech für ihn.
Danach ging es an das viel angepriesene Abendbuffet. Geschichten und Legenden, von Generation zu Generation überliefert, erzählen von Vielfalt und Auswahl, dem Abwechslungsreichtum und dass ein jeder Geschmack auf seine Kosten käme. Es geht sogar der Mythos um, dass einer in seiner Jugendzeit auf dem sportlichen Zenit seines Wirkens sogar einmal alles aufgegessen haben soll – einfach der Wahnsinn, aber wohl eher eine schöne Geschichte für den Kaminabend. Sportsfreund Marco aka Täschis kulinarischer Teller aus Rollmops, Gehacktem und diversen anderen Gaumenhighlights war an diesem Abend wohl das Meisterstück in seiner Zusammenstellung und von keinem anderen Lausbuben zu toppen. Aber auch so wurden bei abendlichen Mahlzeiten einige Geschichten aus vergangenen Tagen und Jugendzeiten zum Besten gegeben. Eine davon konnte uns unserer früherer aktiver Festivalpromoter Richi mit dem boxenden „Kippenmann“ auftischen. Was die Höhenluft auf dem Rabenberg bei dem ein oder anderen alles so freisetzt!

Am Abend ging es gemeinschaftlich noch in die ultimative Tischtennis-Area. Diverse Schlachten und Einzelmatches wurden hier geschlagen, bis hin zum Großraum-Chinesisch-Spiel, welches mit 3 Tischtennisplatten bestritten wurde. Die Grenzen des Tischtennisspiels zeigte uns der frühere Profi Thomas aka Uhle einem jeden auf, der hier unbedingt stänkern wollte. Der Spaß wollte einfach kein Ende nehmen. Das Ganze riss erst ab, als der rundum gut frisierte und gebräunte Hausmeister/Hallenwart dem Treiben ein jähes Ende setzte und die Lausbuben auf die Schließzeiten und Hallenordnung hinweisen musste. Erleichtert und beseelt zogen diese erst zur ansässigen Sportsbar und dann weiter in ihre vier gebuchten 3-er Apartments, um hier und da individuell an der von der Teamleitung vorgeschriebenen Mineralien- und Elektrolytausbilanzierung zu arbeiten.
Auch der nächste Tag, der Samstag, sollte dem Vortag in nichts nachstehen. Fakultativ ging es für einige der Lausbuben schon gegen 7:20 Uhr ins vorgeheizte Schwimmbecken. Knappe Schwimmhosen, fesche Schwimmbrillen, auch hier gaben die Volleyballer der Lausbuben eine gute Figur ab. Danach sollte ein stärkendes Frühstück für die notwendige Power sorgen, denn im Nachgang stand gleich die erste 90-minütige Volleyballeinheit an. Angriff-/Annahme-Situationen (K1 und K2) wurden durch die Teamleitung hier fast bis zur Perfektion getrieben und den Lausbuben abgerungen.
Im Nachgang hieß es dann ab unter die Dusche und Wandersachen an, denn ein Besuch beim freundlichen Nachbarn in Tschechien beim „Roten Fuchs“ stand an. Wer kannte ihn nicht, den „Roten Fuchs“, bekannt aus unzähligen europäischen Wäldern sowie Märchen der Gebrüder Grimm. In unserem Falle war es eine kulinarische Oase, welche tief verborgen im Wald gelegen dem müden Wandersmann mit Speis und Trank wieder auf die Beine half. Die Kaltmamsell des „Roten Fuchses“ sah 12 Hünen reinspazieren und bekam Schnappatmung. Um der Wahrheit gerecht zu werden, sei gesagt, es waren nicht alles Hünen, sondern einige von ihnen nur hünenartig 😉.
Nichtsdestotrotz kam die Volleyballermeute einem ausgehungerten Wolfsrudel im Vergleich schon ziemlich nahe. Die Wirtin schwankte kurz zwischen sofortiger Schließung der Gastlichkeit oder der Zubereitung aller noch vorhandener Reserven, die sie in ihrer Speisekammer für die anstehenden Winter gebunkert hatte. Sie entschied sich Gott sei Dank für Letzteres. Ein gelungener Einstand und ein Beitrag zur weiterhin guten nachbarschaftlichen Beziehung im schienen Arzgebirg war das Ergebnis. 15 km wurden beim Waldspaziergang in Summe abgespult - das ein oder andere Knie wurde dabei etwas dicker. Der liebe Holger und sein bester Freund „IBU“ bissen hier fest auf die Zähne und gaben dem Knie bis zur Ankunft auf dem Rabenberg aber contra.
In der abendlichen Saunaeinheit sollten die geschundenen Körper kurz zur Ruhe kommen und bei bester entzündungshemmender „Flüssigeierspeise“ aus Schokowaffelbechern auf das letzte Highlight am Abend präpariert werden. Danke noch einmal an dich, Steve, für die eierhaltige und entzündungshemmende Medizin.
Der Abend gipfelte mit zwei Bowling-Durchgängen, wobei sich das 6er Team auf Bahn 1 deutlich und punktetechnisch gegenüber dem anderen mit Zielstrebigkeit und Schnelligkeit absetze. Hier stellte sich nur die Frage, wer übernahm eigentlich die Mannschaftseinteilungen? Aber dieses Geheimnis wurde gehütet wie, wie … ja wie der Ort eines verborgenen Goldschatzes selbst. Immerhin hatten alle den gleichen Schuhmacher für ihre Schuhbekleidung gebucht, was im Sinne des Teamgedankens stand. Auch der Ausklang des Samstagabends nahm ähnlich verblüffende Züge zu dem des Vorabends an. Ja, wie es beim Volleyball und generell auch sonst für das Erlernen von Techniken notwendig ist, kommt es auf feste Abläufe und Wiederholungen an, nur so ist man zu Höchstleistungen im Stande.

Am Sonntagvormittag stand die letzte offizielle Volleyballeinheit an. Stellungs- und Angriffsspiel, Blocksicherung und Restverteidigung, zack zack zack, die Teamleitung zog ein letztes Mal die Zügel an. Pressbeauftragter Marcus grätschte zwar hier und da mit seinen Fotoaufnahmen und -inszenierung der Spieler immer wieder dazwischen, aber auch das überstanden die alle Lausbuben. Wer weiß, vielleicht gibt es ja bald Merchandiseartikel wie Lausbubenbettwäsche, -kaffeetassen oder -toaster im Onlineshop zu ordern. Ein letztes abschließendes und unter Volleyballern bekanntes Ritual bei unter dem Netz verschlagenen Angaben zeigte uns eindrucksvoll unser Teammanager Thomas höchst persönlich mit einer Ehrenrunde ums Volleyballfeld – jaja Traditionen müssen auch gelebt und bewahrt werden!
Der Ausklang des Trainingslagers sollte mit einem letzten Mittagessen und anschließendem Waldspaziergang sein zeitiges Ende finden. Letzterer wurde aber schnell zu einem Spaziergang mit etlichen Pilzfunden. Das liebe Arzgebirg schenkte uns auch hier noch mal „voll“ ein. Der ein oder andere Pilzexperte tat sich hier auf. So gab es Diskussionen um die richtige Ernte eines Pilzes. Lieber bodennah mit dem Messer abschneiden oder besser mit der Hand herausdrehen, die Wahrheit kennen nur die Pilze selbst. Egal, gesammelt und getrocknet kommt ihr mit ans nächste Wildgulasch – mmmhhhhh lecker.
Abschließend wurde gepackt und aufgesessen, die Zimmer geleert und zurück ging die wilde Fahrt nach Leipzig, denn die nächsten privaten und abendlichen Sportereignisse wie Handball, Martinsgansessen und das RB Leipzig Fußballspiel standen schon im Terminkalender an.

Resümierend kann gesagt werden: das Wochenende hat sich in all seinen Aspekten, Facetten und Eskapaden zwischenmenschlich und sportlich gelohnt. Feuchte und glänzende Augen eines jeden Lausbuben strahlten Erleichterung, Wehmut oder Glückseligkeit aus - oder eben ein bisschen von allem. Zum Abschluss sind sich alle einig, dass das Trainingslager Volleyball auf dem Rabenberg und die Lausbuben keine Eintagsfliege sein dürfen. Deshalb wurde gleich an Ort und Stelle Nägel mit Köpfen gemacht und eine Wiederauflage für 2024 fest und garantiert gebucht. Unserem lieber daheim gebliebenen Falk, der alles nur digital und bruchstückhaft im Chat verfolgen konnte, rate ich, schreib dir das gleich für 2024 in deinen Kalender!
Rabenberg, sei dir gewiss, so schnell wirst du uns nun nicht mehr los! In dem Sinne „Glück auf“ und bis zum nächsten Jahr. 

Autor: Alexander Stäte

Verfasserdatum: 17.11.2023         

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